Ausgabe Nr. 50 (Frühling 2014)

Unterwegs in Frankreich

Dörfer

Frankreichs spektakulärste Dörfer

In Frankreich gibt es, wenn man die Überseegebiete außen vor lässt, 36.554 Kommunen. Dazu zählt die Metropole Paris mit über zwei Millionen Einwohnern genauso wie Rochefourchat in der Region Rhône-Alpes, das offiziell einen einzigen Einwohner besitzt. Unter diesen Kommunen gibt es zahlreiche schmucke Dörfer, die einen Besuch lohnen. Einige sind aber so spektakulär, dass sie eine eigene Reise verdienen. Die sehenswertesten darunter füllen die folgenden Seiten. Aber Achtung: Im Hochsommer sind diese Orte meist so überlaufen, dass sie einen Teil ihres Charmes einbüßen. Der Frühling ist dagegen die perfekte Zeit, diesen Kleinoden Frankreichs einen Besuch abzustatten.

Chambéry

Die alte Hauptstadt Savoyens

Die Hauptstadt des Departements Savoie hat nicht das urbane Flair und die Weltläufigkeit von Grenoble und ist nicht so malerisch wie das an einem See gelegene Annecy. Trotzdem lohnt auch Frankreichs dritter Ballungsraum in den Alpen einen Besuch. Als einstige Hauptstadt Savoyens kann Chambéry auf eine bedeutende Vergangenheit zurückblicken. Pittoreske Altstadtgassen und schmucke Plätze sorgen zudem für viel Gemütlichkeit und ein entspanntes Lebensgefühl.

Côte d'Azur

Gonfaron, ein Eldorado für Schildkröten

Das Departement Var ist bekannt für seine touristischen Hotspots wie Saint-Tropez, Bormes-les-Mimosas oder die Iles d'Hyères. Viel weniger bekannt ist dagegen, dass das Departement noch eine der wenigen Gegenden Europas ist, in der Landschildkröten in freier Natur leben. In Gonfaron am nördlichen Rand des Massif des Maures gibt es sogar ein Schildkrötendorf, das sich um den Schutz und die Erforschung dieser Reptilien kümmert. Die Einrichtung verbindet Tourismus und Forschung auf elegante Weise.

Languedoc-Roussillon

La Grande-Motte, Retrochic am Mittelmeer

Von vielen als Bausünde verschrien, ist La Grande-Motte südöstlich von Montpellier einer der wichtigsten Ferienorte entlang der Mittelmeerküste von Languedoc-Roussillon. Auf einer schmalen Landzunge zwischen Lagune und Meer gelegen, wurde der Urlaubsort auf dem Reißbrett geplant und ab Ende der 1960er-Jahre verwirklicht. Ist die Betonarchitektur aus der Epoche wirklich so hässlich, wie einige meinen? Ein Besuch vor Ort.

Ile-de-France

Ecouen, ein Museum für die Renaissance

Das Schloss von Ecouen im nördlichen Pariser Ballungsraum beherbergt seit 1969 das Nationale Museum der Renaissance und ist eines der schönsten Museen des Landes. Nicht nur das Schloss selbst ist ein Musterbeispiel der Renaissance, auch die gezeigten Exponate nehmen Bezug auf diese Epoche europäischer Hochkultur. Doch trotz dieser Verlockungen zieht es nur relativ wenige Touristen in den Ort. Dabei ist der Abstecher nach Ecouen ein empfehlenswertes Erlebnis und eine gute Ergänzung für jeden Parisbesuch.

Frankreich heute

Fußball

Annike Krahn, eine deutsche Fußballerin in Paris

Annike Krahn ist eine der bekanntesten deutschen Fußballerinnen. Mit der deutschen Nationalmannschaft wurde die 28-Jährige 2009 und 2013 Europameisterin, 2007 sogar Weltmeisterin. Die gebürtige Bochumerin spielt seit ihrem vierten Lebensjahr Fußball. Ein Nachbarsjunge legte ihr damals den Ball vor die Füße. Von 2004 bis 2012 spielte sie acht Jahre für den deutschen Erstligisten FCR Duisburg. In dieser Zeit studierte sie Sportwissenschaften und legte 2010 ihr Diplom ab. Im Sommer 2012 wechselte die Innenverteidigerin in die französische Division 1 zu Paris Saint-Germain (PSG). Mit Frankreich erleben sprach sie über ihr Leben als Fußballprofi an der Seine.

Landesstruktur

Reform der Regionen und Departements

Seit einiger Zeit bemüht man in der Politik und Presse einen Begriff aus der Konditorei, den mille-feuille, ein Blätterteiggebäck mit drei Schichten Blätterteig und zwei Schichten Crème, um über die administrative Struktur Frankreichs zu diskutieren. Die historische Einteilung des Landes in Kommune, Departement und Region gelangt zunehmend auf den Prüfstand. Zwar hat sich die französische Verwaltungsstruktur über Jahrzehnte bewährt, sie gilt gleichzeitig aber auch als ein Hindernis für wirtschaftliche Entwicklung. François Hollande will sein Land deshalb neu ordnen. Ein ambitioniertes Projekt mit offenem Ende.

Landesstruktur

Reform der Regionen und Departements

Seit einiger Zeit bemüht man in der Politik und Presse einen Begriff aus der Konditorei, den mille-feuille, ein Blätterteiggebäck mit drei Schichten Blätterteig und zwei Schichten Crème, um über die administrative Struktur Frankreichs zu diskutieren. Die historische Einteilung des Landes in Kommune, Departement und Region gelangt zunehmend auf den Prüfstand. Zwar hat sich die französische Verwaltungsstruktur über Jahrzehnte bewährt, sie gilt gleichzeitig aber auch als ein Hindernis für wirtschaftliche Entwicklung. François Hollande will sein Land deshalb neu ordnen. Ein ambitioniertes Projekt mit offenem Ende.

Art de vivre

Wein

Châteauneuf-du-Pape

Die Appellation Châteauneuf-du-Pape, am linken Ufer der Rhône zwischen Avignon und Orange gelegen, schmückt sich bereits seit 1933 mit einem AOC-Siegel. Sie gehört damit zu den ältesten französischen Weinanbaugebieten mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung. Die Weine der Appellation genießen einen hervorragenden internationalen Ruf und zählen zu den gefragtesten des Rhône-Tals. Zudem verstanden es die Winzer von Anfang an, die Appellation gekonnt in Szene zu setzen.

Chantals Rezept

Le Paris-Brest

Die Legende besagt, dass ein Konditor aus Maisons-Lafitte im Pariser Großraum 1910 diese Spezialität aus Brandteig mit leckerer Cremefüllung erfand und dafür durch das berühmte Radrennen von Paris nach Brest inspiriert wurde. Die runde Form soll das Rad eines Fahrrades symbolisieren. Ich habe mich zum ersten Mal daran gewagt, diese süße Köstlichkeit selbst zu backen. Die Zubereitung ist nicht ganz einfach. Aber ich kann Ihnen versichern: Die Mühe lohnt sich. Man braucht für das Rezept Pralin, eine Mandel-Haselnussmischung. In französischen Supermärkten kann man diese fertig kaufen. Im deutschsprachigen Raum ist sie schwer zu finden. Sie lässt sich aber selbst herstellen. Die Konditorcreme sollte man möglichst schon am Vortag vorbereiten.

Genuss

Die AOC von Midi-Pyrénées

Midi-Pyrénées ist mit 45.348 Quadratkilometern die flächenmäßig größte Region Frankreichs. Allein das ist eine gute Voraussetzung für eine große kulinarische Vielfalt lokaler Produkte. Außerdem liegt die Region im Einfluss verschiedener klimatischer Zonen, mediterran im Osten, atlantisch im Westen, alpin in den Pyrenäen. Das ist eine weitere gute Voraussetzung für eine große Vielfalt. Daher verwundert es nicht, dass es 34 geschützte Herkunftsbezeichnungen (AOC und AOP) in der Region gibt, mit denen sich 62 Erzeugnisse schmücken. Die geschützte Produktpalette reicht dabei von alkoholischen Getränken über Obst und Fleisch bis hin zu Käse.