Ausgabe Nr. 25 (Januar/Februar 2010)

Unterwegs in Frankreich

Lothringen

Epinal, Stadt der Parks und Museen

Das lothringische Epinal ist keine Stadt, die viel von sich reden macht. Wer in die Region fährt, besucht meist die großen Städte Metz und Nancy oder sucht Erholung in den grünen Weiten der Vogesen. Dabei hat das tausendjährige Epinal, die Hauptstadt des Departements Vogesen, durchaus einige Sehenswürdigkeiten zu bieten.

Normandie

Eine Reise zur Küste der Landung der Alliierten

Zwischen der Halbinsel Cotentin und der Seine-Mündung breitet sich eine geschwungene, sichelförmige Küste aus. Die feinsandigen Buchten der Baye de la Seine, die zum Teil von eindrucksvollen Steilküsten begrenzt werden, sind so breit und lang, dass selbst in der Hochsaison kein Platzmangel herrscht. An dieser Küste landeten 1944 die Alliierten und leiteten das Ende des Zweiten Weltkrieges ein. Seither ist die « Landung in der Normandie » ein geflügeltes Wort, und man nennt man die Küste « Plages du Débarquement » (dt. Landungsküste). Dieser Landstrich, der begrifflich so sehr mit Krieg in Verbindung steht, ist jedoch von einer anrührenden Schönheit.

Luberon

Eine Spritztour durch die einsamen Hügel der Provence

Die Hänge des Luberon-Gebirges in der Provence entsprechen geradezu klischeehaft dem Bild der Provence als Traumurlaubsziel. Die typische Vegetation auf den felsigen Bergen, die verwunschenen kleinen Dörfer und das sonnige, milde Klima lassen die Herzen der Reiselustigen höher schlagen. Auch wir haben Sehnsucht nach der provenzalischen Landschaft und begeben uns auf eine Spritztour durch den Luberon, die uns an Plätze mit wunderschönen Aussichten und spannenden Geschichten führen wird.

Auvergne

Volvic, ein Ort erinnert sich an Monsieur Jean

Volvic ist nicht nur die Bezeichnung einer weltbekannten Wassermarke, es ist auch der Name einer kleinen Kommune inmitten der Vulkane der Auvergne, einige Kilometer von Clermont-Ferrand entfernt. Ihre Bewohner wissen, dass sie dem berühmten Wasser aus ihrem Ort viel zu verdanken haben. Dabei vergessen sie nicht die Verdienste eines gewissen Monsieur Jean. Ohne ihn wäre Volvics Entwicklung sicherlich ganz anders verlaufen.

Paris

Wo es in der Hauptstadt knistert

In der ganzen Welt gilt Paris als ein Ort für Romantiker. Gerne besuchen junge Paare die Stadt der Liebe, um sich hier ihre Zuneigung füreinander zu erklären oder gar ihre Flitterwochen zu verbringen. Doch an der Seine geht es nicht nur um die großen Gefühle, die französische Hauptstadt umhüllt auch eine gewisse Aura der Freizügigkeit und der sexuellen Ausschweifungen. Es ist eine Stadt, die vorgibt, die Geheimnisse der Erotik zu kennen. Eine Stadt des Cancans und des Cabaret mit seinen leicht bekleideten Tänzerinnen sowie der Rotlichtviertel wie zum Beispiel rund um die Place Pigalle. Aber wie sexy ist Paris wirklich? Was ist Mythos, was Realität? Wird die Metropole ihrem frivolen Ruf gerecht? Eine Spurensuche in der sicherlich - soviel steht auf jeden Fall fest - freizügigsten aller französischen Städte.

Alpen

Montgenèvre, wo Frankreich Skilaufen lernte

In den französischen Alpen, nur wenige Kilometer von der italienischen Grenze entfernt, befindet sich Montgenèvre, die älteste Skistation Frankreichs. Wir sind hingefahren, wo der französische Skisport seinen Ausgang nahm und bis heute viele Besucher anzieht, und stellten fest, dass der Wintersportort auch für andere Vergnügungen im Schnee bestens geeignet ist.

Frankreich heute

Museen

Neue Zeitalter für Frankreichs Museen

Kulturelle Angelegenheiten nimmt man in Frankreich nicht auf die leichte Schulter. Seitdem das Land 1959 als einer der ersten Staaten der Welt einen Kulturminister berief, spielt dieser Politikbereich eine wichtige Rolle im Bewusstsein der Bevölkerung. Daher ist es wahrscheinlich kaum erstaunlich, dass auch während der aktuellen Wirtschaftskrise große Museumsprojekte unbeirrt fortgesetzt werden. Es gibt aber auch einige nennenswerte Veränderungen in letzter Zeit: So konzentrieren sich mit der Errichtung spektakulärer Dependancen berühmter Pariser Museen wie der des Louvre in Lens und der des Centre Pompidou in Metz die Investitionen erstmals nicht mehr auf die Hauptstadt. Außerdem halten wirtschaftliche Überlegungen zunehmend Einzug in den allgemeinen Museumsbetrieb.

Stadtentwicklung

Seine Métropole, reicht Paris bald bis ans Meer?

Frankreichs Präsidenten haben eine ganz besondere Beziehung zu Paris: Georges Pompidou hinterließ der französischen Hauptstadt das weltbekannte Museum der Modernen Kunst, das seinen Namen trägt, François Mitterrand neben anderen spektakulären Bauten eine Glaspyramide als neues Eingangstor zum Louvre, Jacques Chirac das vom Stararchitekten Jean Nouvel entworfene Musée du Quai Branly. Und Nicolas Sarkozy? Es ist wohl zu früh, dies vorherzusagen, aber ein Projekt liegt dem Staatsoberhaupt sehr am Herzen und könnte später mit seinem Namen verbunden werden: die Schaffung eines Groß-Paris. Von zehn Vorschlägen zu diesem Thema scheint einer ganz besonders seinen Zuspruch zu finden: Die Ausdehnung der Metropole entlang der Seine bis zum Ärmelkanal. Größenwahnsinnige Utopie oder realisierbares Projekt?

Pierre Soulages

Der Mann, der das Schwarz leuchten lässt

Schwarz ist das Thema seines Lebens. Pierre Soulages untersucht sein Leben lang in abstrakten Gemälden, welch verblüffender Reichtum die Farbe Schwarz enthält. Dieser Tage widmet das Pariser Centre Pompidou dem Maler, der am 24. Dezember 2009 seinen 90. Geburtstag feierte, eine große Retrospektive. Eine gute Gelegenheit, mehr über den Mann zu erfahren, der als der größte lebende Maler Frankreichs gilt.

Art de vivre

Gastronomie

Eine Riesin im Bistro

An den Boulevards von Paris gibt es Bistros wie Sand am Meer. Viele locken auch mit ungewöhnlichen Innenraumkonzepten. Das Germain im Intellektuellen- und Künstlerviertel Saint-Germain-des-Prés erstaunt mit einer knallgelben Riesin in Rock und Stöckelschuhen aber sogar designverwöhnte Pariser und Touristen.

Genuss

Piment d'Espelette

Im Baskenland, wie in vielen anderen Regionen Frankreichs auch, findet sich in der Küche fast immer eine kleine Dose mit einem ganz speziellen Inhalt. Im Gewürzregal steht sie meist gleich neben dem Salzstreuer. Ihr Inhalt ist ein rot-orangefarbenes, zum Bräunlichen chargierendes Pulver, das ein bisschen an Grillgewürz erinnert. Es ist das berühmte Piment d'Espelette, das wie ein scharfer Pfeffer schmeckt, ohne aber im Mund zu brennen. Dieses Chiligewürz ist ohne Frage einer der Stars der französischen Küche.

Chantals Rezept

Filets de harengs pommes à l´huile

Mariniertes Heringsfilet mit Kartoffeln ist eine typische Vorspeise in den französischen Restaurants und Brasserien. Ein Gericht, das auch für die Zubereitung zu Hause gut geeignet ist. Es geht schnell, es macht keinen Geruch, und es ist lange haltbar. Deshalb habe ich eigentlich immer etwas davon in meinem Kühlschrank für den Fall, dass es mal schnell gehen muss oder unangemeldete Gäste zum Essen kommen.

Wein

Cornas, Wein der terre brulée

Cornas ist ein kleines Dorf in der Ardèche mit kaum mehr als 2.000 Einwohnern. Hier auf der linken Uferseite der Rhône, 150 Kilometer südlich von Lyon, kultiviert man seit dem 10. Jahrhundert unter der heißen südfranzösischen Sonne einen charaktervollen, duftenden Wein. Er gedeiht auf einem Granithügel, der die Form eines Amphietheaters hat. Die intensive Sonne und der spezielle Boden geben diesem Wein das Aroma, das einen Cornas so besonders macht. Sein Name, der keltischen Ursprungs ist, spielt darauf an. Er bedeutet terre brulée (dt. gebrannte Erde).