Ausgabe Nr. 31 (Januar/Februar 2011)

Unterwegs in Frankreich

Martinique

Entdeckungen in einer Postkartenidylle

Als ich meinen Freunden davon erzählte, dass ich nach Martinique reisen würde, diesem klitzekleinen Stück Frankreich mitten in der Karibik, riefen sie neidisch, was für ein Glückspilz ich doch sei. Dann aber fragten sie besorgt: « Und wirst Du Dich nicht langweilen? » Irgendwann habe man Sonne, Strand und Kokospalmen doch sicher satt. Nun, nach meiner Rückkehr von Martinique kann ich sie beruhigen. Martinique hat weit mehr zu bieten als eine Postkartenidylle. Tagebuch einer Entdeckungstour.

Mémorial Caen

Ein Museum für den Frieden

Das gibt es also auch: ein Museum nur für den Frieden. Das Mémorial von Caen zeigt seit nun fast 25 Jahren mit großem Aufwand, wie zerbrechlich dieser sein kann, und wie schwer es ist, ihn zu bewahren. Das Museum, das zu den meistbesuchten Frankreichs gehört, ist damit eigentlich ein Museum der Hoffnung.

Montblanc

Alpine Winterfreuden

Der Montblanc an der französisch-italienischen Grenze gilt als höchster Gipfel Europas. Ein Urlaub im Umkreis dieses majestätischen Berges verspricht pures Wintersportvergnügen. Sechs Dinge, die man bei einer Reise zum Dach des Kontinents nicht verpassen sollte.

Pointe du Raz

Das Ende der Welt

Die Bretonen nennen den westlichsten Punkt Frankreichs «Penn ar Bed», was «Ende der Welt» bedeutet. Keine Frage, ein solcher Ort flößt Respekt ein. An der Pointe du Raz im Departement Finistère fällt das französische Festland über eine bis zu 72 Meter hohe Steilküste in den Ozean. Wo die Wellen unaufhörlich an die Felsen klatschen, lockt ein majestätisches Kap, das jeden in seinen Bann zieht.

Paris

Das Stadtviertel Butte-aux-Cailles

Ein Publikumsmagnet ist das Viertel Butte-aux-Cailles ganz sicher nicht. Selbst die Pariser kennen den Stadtteil, in dem es wenige Sehenswürdigkeiten und keine schicken Boutiquen gibt, kaum. Wer auf dem Hügel des 13. Arrondissements im südlichen Paris wohnt, der sucht kein lebhaftes Großstadtgetümmel, sondern die geradezu dörflich ruhige Atmosphäre, die die Bewohner mit viel Sorgfalt zu bewahren suchen. Solange das eben noch geht.

Avignon

Ein Tag in der Stadt der Päpste

Wo die Durance in die Rhône mündet und sich drei Departements treffen, liegt Avignon. Der monumentale Palast der Päpste erinnert an die glorreiche Vergangenheit der Stadt, die bis heute für viele ein Sehnsuchtsziel geblieben ist. Ein Rundgang durch die Altstadt einer lebendigen provenzalischen Stadt.

Frankreich heute

Serie: Städtevergleich (1)

Lyon versus Marseille

Ein französisches Sprichwort lautet « Comparaison n'est pas raison » (dt. « Der Vergleich ist nicht Vernunft »). Mit anderen Worten: Wenn man vergleicht, findet man nicht zwangsweise die Wahrheit. Trotzdem lieben die Franzosen das Gegenüberstellen. Wenn es um die Städte des Landes geht, ist normalerweise Paris die ultimative Referenz - schließlich ist man in einem zentralistischen Land, in dem sich selbst große Provinzstädte schnell unterlegen fühlen. Es gibt aber auch eine Reihe von Rivalitäten zwischen einzelnen Provinzstädten. Besonders gerne zitiert wird dabei die zwischen Lyon und Marseille. Eine Suche nach Fakten und Klischees, nach Trennendem und Gemeinsamem, nach ernstzunehmenden Aspekten und solchen, die man mit einem Augenzwinkern betrachten sollte.

Französisches Historisches Museum

Ein Projekt schlägt hohe Wellen

Georges Pompidou hinterließ ein heute weltbekanntes Museum für moderne Kunst, François Mitterrand die neue Nationalbibliothek und Jacques Chirac sein Musée des Arts Premiers. Nicolas Sarkozys Ansinnen, ein Französisches Historisches Museum aus der Taufe zu heben, könnte also schlicht als Versuch interpretiert werden, sich wie seine Vorgänger mit einem kulturellen Prestigeprojekt in der französischen Hauptstadt zu verewigen. Doch dieses Vorhaben ruft seit Monaten ungewöhnlich großen Widerspruch hervor. Dabei wird vor allem der politische Ansatz hinter diesem Vorhaben kritisiert, so dass das geplante Museum längst selbst zu einem Politikum geworden ist.

Mona Ozouf

Bretonin, Französin und Europäerin

Mona Ozouf ist Philosophin, Forscherin, Expertin der Französischen Revolution und Schriftstellerin. Geboren wurde sie 1931 in der Bretagne als Tochter zweier Grundschullehrer, die sich sehr für die bretonische Kultur und Identität einsetzten. In ihrem neuesten Buch « Composition française, Retour sur une enfance bretonne » erzählt sie auf bewegende Weise, wie schwer es manchmal ist, die Liebe zur eigenen Heimat und das Vertrauen in die Französische Republik, die regionale Unterschiede zu negieren versucht, unter einen Hut zu bringen.

Pariser Philharmonie

Wenn Politik von der Realität eingeholt wird

Nicht nur Hamburg hat mit seiner Elbphilharmonie ein Kostenproblem. Ähnlich geht es beim Bau der neuen Pariser Philharmonie zu, dessen Kosten ebenfalls aus dem Ruder laufen. In Zeiten, in denen der Staat an allen Enden sparen muss, ist die Fertigstellung des Vorhabens trotz erfolgtem Baubeginn ungewisser denn je, was auch Auswirkungen auf andere kulturelle Prestigeprojekte im Land und den Ruf des Staatspräsidenten hat.

Art de vivre

Ti'Punch & Planteur

Der Charme der Antillen in zwei Cocktails

Marseille hat den Pastis, Podensac den Lillet, Dijon die Crème de Cassis und Fécamp die Bénédictine. Doch auch Frankreichs Karibikinseln können mit « alkoholischen Botschaftern » aufwarten: Ti'Punch und Planteur sind die Stars unter den Cocktails der Antillen und inzwischen auch international bekannt. Zwei Getränke, die gut zu der Sonne und Lebensfreude der Karibik passen.

Chantals Rezept

Parmentier de canard

Das Rezept in dieser Ausgabe ist von sehr mildem Geschmack. Der Kartoffel-Entenconfit-Auflauf ist eine Spezialität aus Frankreichs Südwesten, die selbst in schicken Restaurants auf den Tisch kommt.

Serie: Restaurants und Brasserien der französischen Hauptstadt (6)

Designrestaurants

Lange Zeit schienen die Gastronomen der französischen Hauptstadt beim Thema Inneneinrichtung nicht viel von außergewöhnlichem Design zu halten. War es aus der Überzeugung heraus, dass beim Essen der Inhalt mehr als die Form zählen soll, oder schlicht wegen mangelnder Neugierde bzw. Investitionsfreude. Doch seit einigen Jahren tut sich etwas in der Pariser Gastroszene und Design wird zunehmend wichtiger. Sechs ganz unterschiedliche Adressen, die einen Besuch lohnen.