Ausgabe Nr. 33 ( Mai/Juni 2011)

Unterwegs in Frankreich

Naturwunder

Die 10 schönsten Naturwunder Frankreichs

Was ist ein Naturwunder und welches ist eines der schönsten in einem Land? Eine Definition, die nicht einfach ist. Wie bei einem Gemälde kann eine Einstufung letztendlich nie ganz objektiv sein, spielen doch persönliche Vorlieben und Geschmäcker eine Rolle. Wir möchten Ihnen 10 Naturwunder in Frankreich vorstellen, die uns ganz besonders beeindruckt haben. Aber natürlich ist auch diese Auswahl subjektiv.

Le Mans

Unerwartet anders

Le Mans im Departement Sarthe, rund 200 Kilometer westlich von Paris, ist lange Zeit eine unscheinbare Stadt gewesen. Die meisten verbanden mit ihr nur zwei Dinge: die kulinarische Spezialität rillettes sowie das berühmte 24-Stunden-Autorennen. Doch seitdem der TGV vor zwei Jahrzehnten die Fahrzeit aus der französischen Hauptstadt auf gerade einmal 54 Minuten verkürzte, ist eine neue Dynamik in Le Mans zu spüren, die die Mentalität der Einheimischen und das Bild der Auswärtigen über die Stadt verändert. Das historische Zentrum gehört ohnehin zu einem der am besten erhaltenen in Frankreich und lohnt definitiv einen Besuch.

Palais Idéal du Facteur Cheval

Die Kraft eines Traumes

Zwischen Lyon und Valence im Departement Drôme steht eines der kuriosesten Bauwerke Frankreichs: der ideale Palast des Briefträgers Cheval. Es ist das Werk eines einzigen Mannes, eines einfachen Postboten, der damit zeigt, was Kreativität und Entschlossenheit bewirken können. Ein Fantasiepalast, dessen Architektur keinem bestimmten Stil folgt, der heute aber als Kunstwerk anerkannt ist und seinem Erbauer posthum Ruhm beschert.

Saint-Rémy-de-Provence

Die provenzalische Idylle von Saint-Rémy

Der Charme von Saint-Rémy-de-Provence lockt viele Besucher in die provenzalische Kleinstadt zwischen Arles und Avignon. Sie finden hier eine lebendige Altstadt, Spuren zweier großer Männer und den Hauch der Geschichte, der aus der Antike ins Heute herüberweht.

Saint-Denis

Ruhestätte der Könige

So richtig bewusst ist es wenigen Parisbesuchern: Nur wenige Metrostationen vom Zentrum entfernt befindet sich Frankreichs bedeutendste Begräbnisstätte. In der gotischen Basilika von Saint-Denis, der ältesten Kirche des Landes, ruhen nicht weniger als 46 Könige, 32 Königinnen, 63 Prinzen und Prinzessinnen und zehn sogenannte Große Diener des Königreichs. Ein Besuch lässt Frankreichs Geschichte lebendig werden.

Jardin Mosaic

Ein Spaziergang wird zur Reise

Der Jardin Mosaïc im Departement Nord-Pas-de-Calais wurde anlässlich des 2004 in Lille stattgefundenen europäischen Kulturhauptstadtjahres geschaffen. Es ist ein Park, der sich von anderen im Land unterscheidet. Denn die diversen Themengärten innerhalb desselben sind eine Hommage an die Männer und Frauen aus vielen Nationen, die im Großraum Lille eine neue Heimat gefunden haben und die Region heute prägen. Der Besucher kann im Jardin Mosaïc daher nicht nur einen wunderschönen Spaziergang in grüner Umgebung unternehmen, sondern auch eine Reise zur kulturellen Vielfalt Nordfrankreichs machen.

Frankreich heute

Bistrosterben

Naht das Ende des Bistros?

Der Befund ist alarmierend: Immer mehr klassische Bistros, die so typisch für Frankreich sind, müssen schließen. Im Durchschnitt machen zwei Läden pro Tag dicht. Eine Entwicklung, die auf dem Land noch rasanter verläuft als in den großen Städten. Dies hat aber nicht nur Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft, vielmehr ist das kulturelle Erbe einer ganzen Nation bedroht.

Ehrenlegion

Geht es noch um Verdienste?

1802 von Napoleon Bonaparte ins Leben gerufen, ist die Ehrenlegion die ranghöchste nationale Auszeichnung, die es in Frankreich gibt. Mit ihr sollen besondere Verdienste ziviler oder militärischer Art zum Wohle der Nation gewürdigt werden. So legt es zumindest das zugrundeliegende Regelwerk fest. Ausgezeichnet werden kann man nur vom Staatspräsidenten, was der Ehrenlegion einen politischen, für einige zu politischen Beigeschmack verleiht. Viele Träger des französischen Verdienstkreuzes zeigen stolz ihre Auszeichnung zu jeder Gelegenheit, die sich bietet. Andere haben die Annahme von Anfang an verweigert. Porträt einer 209 Jahre alten Tradition, die bis heute regelmäßig für leidenschaftliche Diskussionen im Land sorgt.

Serie: Städtevergleich (3)

Cannes versus Saint-Tropez

Nachdem wir uns in den letzten beiden Ausgaben mit der Frage beschäftigt haben, wer die Nummer 2 im Land ist (Lyon versus Marseille) und wer den Ton im Südwesten angibt (Bordeaux versus Toulouse), geht es dieses Mal um eine Rivalität zweier Kommunen im Südosten Frankreichs.

Art de vivre

Wein

AOC Fitou, Qualitätsgarant aus dem Süden

Ein Wein, der einen träumen lässt: von südfranzösischer Sonne, duftendem Heideland und dem blauen Meer. Obwohl der Fitou zu einem geschützten Weinanbaugebiet gehört (A.O.C.), wachsen seine Trauben sowohl direkt am Mittelmeer als auch in den Höhenzügen des Corbières-Massivs. Für viele ist der Charakterwein eine Liebe auf den ersten Blick.

Chantals Rezept

Quiche Lorraine

Die ursprünglich aus Lothringen stammende Quiche Lorraine ist heute ein in ganz Frankreich beliebtes Gericht. Man isst sie als Vorspeise oder als Hauptgericht, dann meist begleitet von einem Salat, oder als Häppchen bei einem Aperitif oder Empfang. Dutzende von Rezepten existieren für die Quiche Lorraine. Ich möchte Ihnen eines vorstellen, das in meinen Augen am authentischsten ist und zudem den Vorteil bietet, nicht zu kalorienhaltig zu sein. Diese Quiche kommt ohne Käse, Schinken und Kartoffeln aus, ist aber nicht weniger lecker. Bon appétit!

Genuss

Diskrete Früchtchen, Backpflaumen aus Agen

Es ist eine Frucht, die nicht viel Aufhebens von sich macht. Sie ist kein sexy Hingucker, so wie Kirschen oder Erdbeeren mit ihrem verführerischen Rot. Der dicke Kern schreckt selbst wohlwollende Gourmets ab, das schlaffe Fruchtfleisch ist empfindlich und schnell zerdrückt. Eben eine Pflaume. Dabei hat diese diskrete Frucht einen wahren Siegeszug rund um die Welt angetreten.